Bruder Martin zu Gast im Lions Club

Beilngries | 12. Februar 2024 | MLL
1.000 Euro Spende an die Ingolstädter Straßenambulanz übergeben
Präsident Werner Steibl - Bruder Martin Berni - 2. Vors. des Lions-Hilfswerks Chris Amrhein |

Bruder Martin Berni stellte mit großem Engagement sein Projekte „Ingolstädter Straßenambulanz“ sowie die „Therapeutische Wohngemeinschaft“ in Offenbau, Gemeinde Thalmässing, vor. Begonnen hat alles vor zwanzig Jahren, als Bruder Martin als Franziskaner Mönch von Nürnberg nach Ingolstadt versetzt wurde. Damals brachte er bereits eine 12-Jährige Erfahrung in der Straßenarbeit mit, die er in Nürnberg sammeln konnte. Nachdem das Franziskaner-Kloster in Ingolstadt aufgelöst wurde, wechselt Bruder Martin zur „ökumenisch-franziskanische Gemeinschaft San Damiano“, die ihm eine Fortsetzung seiner Arbeit in Ingolstadt ermöglichte. Lions Präsident Werner Steibl und Chris Amrhein überreichten für das Lions-Hilfswerk Beilngries im Rahmen der Veranstaltung eine Spende von 1.000 Euro an Bruder Martin.

Das Projekt hat sich mit den Jahren zu einer eindrucksvollen Hilfseinrichtung entwickelt:

Straßenambulanz

Die Straßenambulanz St. Franziskus befindet sich mitten im Zentrum von Ingolstadt. Sie wurde 2005 als eine Einrichtung der aufsuchenden ambulanten Pflege wohnungsloser Frauen und Männer gegründet. Heute besuchen jeden Tag bis zu 100 Obdach- und Wohnungslose die Straßenambulanz auf.

Wärmestube

Die Wärmestube ist eine wichtige Einrichtung für Menschen, die kein Zuhause haben. In den Räumlichkeiten kann ein erster, unverbindlicher Kontakt zu Bruder Martin und Oliver Markgraf geknüpft werden. Darüber hinaus können die Betroffenen Kontakte zu Menschen knüpfen, die sich in einer ähnlicher Situation befinden. Viele Besucher überbrücken hier die Wartezeit, wenn Sie einen Behandlungs- bzw. Beratungstermin wahrnehmen wollen.

Medizinische Versorgung

Die aufsuchende ambulante Pflege (auf der Straße, in Hilfseinrichtungen oder Pensionen) und medizinische Versorgung stehen im Vordergrund des Angebots. Damit will die Straßenambulanz ihren Patient- und Patientinnen ein möglichst niederschwelliges Angebot machen. Die intensiven Gesundheits-, Ernährungs- und Hygieneberatungen dienen vor allem der Prävention.

Casa Chiara

Vor zehn Jahren startete die Straßenambulanz mit der therapeutische Wohngemeinschaft „Casa Chiara“  im alten Pfarrhaus, mitten in Offenbau. Hier sind insbesondere Menschen in schwierigen Lebenslagen willkommen. Das Haus liegt auf dem Land in Mittelfranken. Die Wohngemeinschaft erstreckt sich über zwei Doppelzimmer und zwei Einzelzimmer. Zur gemeinschaftlichen Nutzung stehen gemütliche Räume zur Verfügung wie Wohnküche, Wohnzimmer, Freizeit- und Kreativräume sowie mehrere WCs, Bad und Dusche.

Die Wohngemeinschaft auf Zeit richtet sich an Obdachlose, Wohnungslose und suchtabhängige Menschen. Der Aufenthalt kann als Überbrückungszeit genutzt werden und bietet durch die stabilisierenden Strukturen und durch individuelle Förderung einen Wiedereinstieg in ein selbstbestimmtes Leben. Durch die tägliche Mitarbeit entstehen den Bewohnern keine Kosten. Die Kosten für Miete, Mietnebenkosten, Lebensunterhalt, Versicherung etc. werden zu 100 % aus Spendengeldern finanziert.

Zeitung  „Penntüte“

Seit Juni 2007 erscheint die Zeitung mit einer Auflage von bis zu 5.000 Exemplaren. Die vierseitige Zeitung wird  jeden dritten Monat kostenlos an Interessierte sowie an Spender verteilt. Das Ziel dieser Publikation ist die Information der Öffentlichkeit: Sie ist vor allem ein Mittel, um auf das Problem der Obdachlosen und anderer sozialen Themen aufmerksam zu machen.

Werner Steibl, Präsident der Beilngrieser Lions bedankte sich sehr herzlich für den beeindruckenden Bericht und stellte fest, „dass wir heute Abend eine ganz neue Sichtweise auf Obdach- und Wohnungslosen gewonnen haben. Mit unserer Spende unterstützen wir diese selbstlose Arbeit gerne und wünschen viel Energie und Ausdauer.“ Bruder Martin bedankte sich herzlich und machte abschließend deutlich, dass er und seine Mitarbeiter Verständnis für das Leben der Menschen wecken wollen, die im sozialen Abseits stehen und im Besonderen auf die Mitbürger, die auf der Straße leben. So hoffe er , dass „durch die Arbeit  der Straßenambulanz viele bestehende Vorurteile gegenüber Menschen am Rande der Gesellschaft abgebaut werden können“.

Weitere Informationen:

www.lions-beilngries.de

https://strassenambulanz-ingolstadt.de/